Schreiben als Selbstfürsorge

Jemand schreibt etwas in ein Notizbuch

Im stressigen Alltag fällt es oft schwer, sich Momente der Ruhe zu nehmen. Dabei wäre es gerade dann umso wichtiger. Um Anspannung und Stress zu reduzieren, kann Schreiben eine gute Methode der Selbstfürsorge sein und eine kreative Auszeit bieten.

Gedanken und Gefühle ordnen

Kreatives sowie biografisches Schreiben sind bewährte Methoden, um die eigenen Gedanken und Gefühle zu ordnen. Vielleicht kostet es erst einmal Überwindung, mit dem Stift in der Hand vor dem weißen Blatt zu sitzen, und nicht zu wissen, wie man anfangen soll. Doch wenn die ersten Worte geschrieben sind, merkt man schnell, wie gut es tut, sich Sorgen und Gefühle von der Seele zu schreiben.

Denn Schreiben

  • bringt uns wieder in Kontakt mit uns selbst,
  • vertieft das Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und Verhaltensweisen,
  • ermutigt, sich Ziele zu setzen und die nächsten Schritte zu finden,
  • macht Ideen, Wünsche und Problemlösungen greifbarer.

Schreiben in schwierigen Lebenslagen

Für (pflegende) Angehörige und Menschen, die selbst mit einer Diagnose oder Herausforderung konfrontiert sind, bietet Schreiben ein Ventil für aufgestaute Gefühle wie Stress, Frustration und Trauer. „Beim Schreiben offenbaren sich häufig verborgene Muster. Man erkennt dabei, welche Strategien schon oft funktioniert haben und vielleicht auch, an welcher Stelle die Gefahr besteht, über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Sich selbst mit diesen Erkenntnissen ernst zu nehmen – das ist Selbstfürsorge“, betont Eva Helms, Fachberaterin für Geriatrie und Gerontopsychiatrie.

Marmeladenglas mit schönen Momenten

Häufig wird empfohlen, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen und jeden Tag drei Dinge aufzuschreiben, für die wir dankbar sind. „Indem wir erkennen, wie viele schöne Dinge uns trotz allem im Alltag begegnen, wird der Blick wieder auf das Positive gerichtet und negative Denkspiralen werden durchbrochen“, erklärt Eva Helms. Doch so ein Dankbarkeitstagebuch kann auch Druck auslösen, wenn uns nicht jeden Tag genug Dinge einfallen oder wir durch den Alltagsstress dann doch nicht dazu gekommen sind, etwas einzutragen. Eva Helms empfiehlt deshalb, sich ein schönes Glas zu besorgen: „Wann immer etwas geschieht, wofür wir dankbar sind, wird das auf einem Zettel notiert und ins Glas gelegt.“ Am Jahresende oder in Momenten, in denen wir wenig Positives verspüren, kann ein Blick auf die schönen Momente in dem Glas uns wieder etwas Kraft schenken.

Anregungen zur Selbstfürsorge

Möchten Sie noch weitere Schreibmethoden kennenlernen und erfahren, wie Sie das Schreiben als kreative Auszeit in Ihren Alltag einbauen können? Dann nehmen Sie am 17. September 2024 von 16-18 Uhr an unserem Online-Seminar „Schreiben als kreative Auszeit und Kraftspender – Anregungen zur Selbstfürsorge und Selbsthilfe für (pflegende) Angehörige“ teil. Dort bekommen Sie Methoden an die Hand, die Ihnen helfen, die Balance zwischen (Pflege-)Verantwortung und eigener Lebenszufriedenheit zu stärken.

Die Autorin: Mandy Fleer, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit in der Selbsthilfeakademie Sachsen.